Der Ingwer oder Zingiber officinale beschreibt eine Gewürzpflanze, die in den tropischen Regionen Südostasiens, Chinas und Indiens beheimatet ist. Als Lebensmittel und Naturmedizin ist das gelblich gefärbte Rhizom des Ingwers bedeutsam, das ein unverwechselbar frisches und scharfes Aroma aufweist und weit über hundert verschiedene ätherische Öle beinhaltet. Neben Curcumen, beta-Eudesmol und Zingiberen ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Ingwer vor allem auf die Gingerole zurückzuführen, die im menschlichen Organismus bei regelmäßigem Konsum des Gewürzes Krankheitserreger bekämpfen und bei unterschiedlichen Leiden zu einer effektiven Linderung führen.
Da die Inhaltsstoffe des Ingwers nicht hitzeempfindlich sind, ist der Konsum von frisch aufgebrühtem Tee ebenso wirksam wie das Kochen mit der Knolle und die Einnahme als Pulver. In Asien, wo das hocharomatische Gewürz eine wesentliche Rolle in der Zubereitung unterschiedlicher Speisen spielt, machen sich die Menschen die heilende Wirkung von Ingwer bereits seit Jahrtausenden zunutze.
Ingwer gegen Übelkeit und Verdauungsbeschwerden
Die in der Knolle der Pflanze enthaltenen Gingerole entfalten bereits wenige Minuten nach Verzehr des Gewürzes eine stimulierende Wirkung auf die Magenschleimhaut, die darauf mit einer vermehrten Produktion von Magensäure reagiert. Dadurch kommt die Verdauung in Gang und Beschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit werden wirksam gelindert. Da Ingwer äußerst magenschonend ist, kann er auch von Menschen, die unter Gastritis leiden, bedenkenlos konsumiert werden. Auch Schwangere, die im ersten Trimenon unter hormonell bedingter Morgenübelkeit leiden, kann der Verzehr von mit Ingwer aromatisierten Speisen oder das Trinken von frischem Ingwertee sanfte Linderung bringen. Allerdings sollte Ingwer im letzten Schwangerschaftsdrittel nur in Maßen genossen werden, da hohe Mengen des Gewürzes vorzeitige Wehen auslösen können.
Die antibakterielle Wirkung von Ingwer
Bei regelmäßigem Verzehr von Ingwer wird das Immunsystem dauerhaft entlastet, da die Gingerole das Wachstum unterschiedlicher Bakterienstämme hemmen und dadurch wie ein sanftes und nebenwirkungsfreies Antibiotikum fungieren. Wissenschaftler haben außerdem nachgewiesen, dass die Gingerole auch die Vermehrung bestimmter Viren hemmen und daher als natürliche Virostatika wirken.
Menschen, die täglich frisch aufgebrühtes Ingwerwasser trinken, leiden deutlich seltener unter Infektionskrankheiten, Erkrankungen der oberen Atemwege und Erkältungen. Gleichzeitig wärmt Ingwer den Körper von innen, bedingt durch die keimtötenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ein schnelles Abschwellen der Schleimhäute und beschleunigt die Abheilung.
Wissenschaftler forschen seit einigen Jahren intensiv an der positiven Wirkung von Ingwer als alternatives Heilmittel gegen Diabetes und neurodegenerative Erkrankungen. Die Gingerole senken nachweislich die Blutzuckerwerte und hemmen die Bildung von Plaque an den Zellen des Gehirns, die vermutlich für die Entstehung von Demenz und Alzheimer verantwortlich sind.
Hocheffektives Schmerzmittel bei innerer und äußerer Anwendung
Die Gingerole hemmen wie die in chemischen Schmerzmitteln enthaltene Acetylsalicylsäure jene körpereigenen Enzyme, die die Schmerzempfindung beeinflussen. Ingwer kann daher getrost als natürliches und ebenso effektives Schmerzmittel bezeichnet werden, das innerlich bei Menstruationskrämpfen, entzündlichen Gelenkserkrankungen, Migräne und Kopfschmerzen sowie Verspannungen schnelle Linderung bringt.
Sportler und Menschen, die berufsbedingt Fehlhaltungen einnehmen, profitieren vom Einsatz des Ingwers in Form von Tee als Badezusatz oder frisch gepresstem Saft zum Einreiben, um Muskelschmerzen und Verspannungen des Rückens und Nackens auf schnelle und dabei sanfte Weise entgegenzuwirken.
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