Nach Beinamputation – wie geht es weiter?

Die Amputation des Beines ist immer ein einschneidendes Erlebnis im Leben eines Menschen und hat weitreichende Folgen auf den Lebensalltag. Mittlerweile sind die Einschränkungen aber geringer geworden, was insbesondere mit der besseren medizinischen Versorgung zusammenhängt. Auch nach einer Amputation kann man deshalb wieder lernen, seinen Alltag eigenständig zu meistern. Dafür gibt es für Patienten nach einer Operation klare Abläufe, um ihnen Schritt für Schritt dabei zu helfen, wieder die volle Selbstständigkeit zu erlangen.

Junger Mann mit Beinamputation Foto: Kampus Production / pexels.com

Ambulante oder stationäre Rehabilitation

Die gesamte Therapie beginnt damit, dass im Krankenhaus direkt nach der Amputation erst einmal der allgemeine Gesundheitszustand der Patienten verbessert wird. Neben der Unterstützung der Wundheilung und Schmerzlinderung wird hierbei auch schon damit begonnen, die Mobilität zu verbessern. Nach der akuten Phase beginnt dann im nächsten Schritt die eigentliche Rehabilitation. Diese kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen, wobei dies oft auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der Person abhängig ist.

Oberstes Ziel während der Rehabilitationsphase ist es, dafür zu sorgen, dass der Patient in seinem Alltag wieder zurechtkommt. Dazu gehört auch, dass der Person dabei geholfen wird, wieder am sozialen sowie am beruflichen Leben teilzunehmen. Dafür bedarf es sowohl intensiver physiotherapeutischer als auch psychischer Unterstützung. Auch die Behandlung des Stumpfes findet in dieser Phase statt.

Erstversorgung mit Interimsprothese

Trotz intensiver Versorgung kann es lange dauern, bis der Stumpf vollkommen ausheilt und seine endgültige Form erreicht. Deshalb bekommen Patienten vorläufig eine sogenannte Interimsprothese. Denn gerade zu Beginn kommt es zu Veränderungen des Stumpfes, da sich dieser ständig mit den neuen Aktivitäten und Bewegungen anpasst. Deshalb bestehen Interimsprothesen am Schaft aus verformbaren Kunststoff, welcher sich leicht an die neuen Gegebenheiten anpassen lässt.

Hierfür ist es notwendig, die Prothese regelmäßig von einem Orthopädietechniker anpassen zu lassen. Außerdem werden in dieser Zeit an der Prothese bereits die ersten Elemente für Fuß und Knie ausprobiert, welche später an die dauerhafte Prothese kommen. Deshalb ist wichtig, sich eine Prothesenwerkstatt in der Umgebung zu suchen, da die vielen Termine aufgrund der noch eingeschränkten Mobilität sonst zu einer Herausforderung werden. Wer in Köln oder Umgebung wohnt, sollte deshalb auch seine Interimsprothesen in Köln anfertigen lassen.

Endgültige Prothese und Therapie

Nach spätestens einem halben Jahr mit der Interimsprothese ist es normalerweise so weit, dass man zu der endgültigen Prothese wechseln kann. Der Stumpf hat bis dahin seine bleibende Form gefunden, weshalb Anpassungen dann nicht mehr notwendig sind. Diese Prothese wird speziell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten, damit es im alltäglichen Leben nicht zu Einschränkungen kommt. Hierbei gibt es für unterschiedliche Einsatzzwecke auch unterschiedliche Prothesen, da sich die Beanspruchung und die Anforderungen bei unterschiedlichen Bewegungsarten und Aktivitäten unterscheiden.

Erst mit der finalen Prothese findet im letzten Schritt ein weiterer Teil der Therapie statt. Dabei geht es vor allem darum, mit der neuen Prothese das Laufen wieder richtig zu lernen. Dabei wird mithilfe von geeigneter Physiotherapie der Bewegungsapparat wieder gestärkt. Im Rahmen des Trainings werden auch spezifische Situationen, wie zum Beispiel das Treppensteigen, geübt. Während der Therapie werden auch Maßnahmen gegen eventuell auftretende Phantomschmerzen unternommen. Dabei können sowohl Medikamente als auch spezielle Therapieformen, wie die Spiegeltherapie, zum Einsatz kommen.

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