Warum Lachen so gesund ist

Lachen ist gesund, tut gut und fördert das soziale Miteinander. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass dieser komplexe Vorgang nicht nur die Seele erheitert, sondern den gesamten Körper aktiviert und auf lebenswichtige Organe eine anregende Wirkung entfaltet. Wer häufig lacht, kann sogar sein Risiko, an Krebs, Infekten und Stoffwechselstörungen zu erkranken, auf ganzheitliche und dabei unbeschwerte Weise dauerhaft senken.

Was ist Lachen?

Lachen, in der Fachsprache als Risus bezeichnet, zählt zu den wichtigsten Ausdrucksverhalten, die dem Menschen angeboren sind. Es ist in erster Linie eine natürliche, meist unwillkürliche und reflexartige Reaktion auf Situationen, die erheitern, humorvoll oder komisch sein können. Lachen hat auch die Funktion, zwischenmenschliche Beziehungen unterschiedlicher Art zu festigen, Konflikte zu vermeiden oder zu überwinden.

Lachen ist ein Ausdruckmittel, das neben dem Menschen auch verschiedenen Arten von Primaten angeboren ist. Wissenschaftler fanden heraus, dass beispielsweise Schimpansen das Lachen gezielt nutzen, um soziale Kontakte mit Artgenossen innerhalb der Gruppe positiv zu beeinflussen. Wie Menschen ist diese körperliche Reaktion auch bei den Schimpansen in unterschiedlicher Ausprägung präsent.

Menschen und Primaten besitzen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Arten des Lachens – vom lautlosen Grimassieren bis zu unüberhörbaren Lautäußerungen, die von starken Bewegungen der Gesichtsmuskulatur begleitet werden.

Beim Menschen ist das Lachen eng mit verschiedenen Reizen verbunden, die diese Reaktion anregen. Die Gelotologie, jenes wissenschaftliche Fachgebiet, das sich mit dem Lachen und seinen Auswirkungen auf den Körper und die Psyche auseinandersetzt, unterscheidet mit emotionalen, kognitiven und motorischen Reizen drei Anregungsarten. Emotionale Reize, die ein Lachen bedingen, können schöne und lustige Erinnerungen oder eine entspannte und positive Grundstimmung sein. Bei kognitiven Anregungen wird das Lachen durch Situationskomik wie etwa das Erzählen eines Witzes oder einer lustigen Anekdote hervorgerufen. Motorische Reize wirken direkt auf den Körper ein und verursachen ein reflexartiges Lachen – man denke beispielsweise an das Kitzeln, das in Menschen jeder Altersgruppe unkontrolliertes Lachen auslöst.

Emotionale Anregungen sind nicht zwangsläufig mit sozialen Situationen, also mit direkter Kommunikation mit Mitmenschen, verbunden. Ein Mensch kann auch für sich alleine lachen, wenn er durch das Anschauen eines Fotos an einen lustigen oder besonders schönen Moment erinnert wird. Kognitive und motorische Reize hingegen kommen ausschließlich in kommunikativen Rahmenbedingungen vor. Meist wird das Lachen in solchen Situationen auch durch einen gewissen Überraschungseffekt wie eben einen spontanen Witz, einen lustigen Versprecher oder ein unerwartetes Kitzeln ausgelöst.

Bedeutung des Lachens im menschlichen Leben

Lachen spielt im zwischenmenschlichen Miteinander eine zentrale Rolle. Es drückt Sympathie, Zuneigung, Wohlwollen sowie emotionale und intellektuelle Gemeinsamkeiten aus. Die Art des Lachens eines Menschen und dessen Auslöser sind jedoch wesentlich von kulturellen und geschlechtsbezogenen Besonderheiten geprägt. Frauen finden naturgemäß andere Situationen lustig als Männer.

Die Ausprägungen und Eigenheiten des Humors sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Auch das Alter spielt bei der Art und Häufigkeit des Lachens eine wesentliche Rolle. Kinder lachen täglich mehrere hundert Mal, während ein Erwachsener es auf durchschnittlich fünfzehn Mal bringt. Bei Erwachsenen bestimmen auch der Charakter sowie die individuelle Lebensweise und Lebensauffassung maßgeblich die Quantität und Intensität des Lachens.

Bereits Babys nutzen das Lachen als wichtiges Kommunikationsmittel. Anthropologen sehen das Lächeln und später das Lachen bei menschlichen Säuglingen als Zeichen, das deren Zugehörigkeit zu der menschlichen Spezies verdeutlicht. Gleichzeitig nehmen die meisten Eltern das frühe Lachen ihrer Kinder als ersten wichtigen Meilenstein in ihrer Beziehung zueinander wahr. Wissenschaftliche Studien haben zudem ergeben, dass Kinder, die häufig lächeln und lachen, sich deutlich schneller und besser entwickeln als ihre ernsthaften Altersgenossen.

Das Lachen hat jedoch nicht nur im Baby- und Kindesalter einen wesentlichen Einfluss darauf, wie sich ein Mensch entwickelt. „Lachen ist die beste Medizin“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Angesichts all der Vorgänge, die diese natürliche Reaktion im Körper auslöst, kann das Lachen auch aus wissenschaftlicher Sicht durchaus als kostenlose Medizin betrachtet werden.

Was passiert beim Lachen?

Im Körper eines lachenden Menschen werden Atembewegungen in Gang gesetzt, die von schnell aufeinanderfolgenden und von lauten Geräuschen begleiteten Ausstößen der Atemluft geprägt sind. Die Einatmung hingegen bleibt beim Lachen relativ kontinuierlich, erfolgt aber tiefer und mitunter beschleunigt. Die Atembewegungen bedingen eine reflexartige Kontraktion von Gesichtsmuskeln, die als angehobene Mundwinkel, verbreiteter Mund und zu Schlitzen verformte Augen deutlich sichtbar werden. Im Gesicht sind an diesen mimischen Bewegungen insgesamt siebzehn Muskeln beteiligt.

Herzhaftes Lachen führt jedoch nicht nur im Gesicht, sondern im gesamten Körper zu einer erhöhten Aktivität von Muskelfasern. Die Beteiligung von mehr als hundert Muskeln geht vom Zwerchfell aus, das sich während des Lachens rhythmisch bewegt. Dies beeinflusst die Muskelaktivität in mehreren inneren Organen und im Bewegungsapparat, wodurch das Lachen auf unzählige körperliche Vorgänge einen wesentlichen Einfluss ausübt. Während es beispielsweise auf Herz und Lunge eine anregende Wirkung entfaltet, führt es in den Beinen oder in der Harnblase zu einer vorübergehenden Erschlaffung der Muskulatur. Dies erklärt die typische abrupte, nach vorne kippende Bewegung des Oberkörpers eines lauthals Lachenden oder die Redensart, jemand würde vor Lachen in die Hose machen.

Auswirkung des Lachens auf die körperliche Gesundheit

Die beschleunigte und tiefe Atmung während des Lachens bewirkt zunächst, dass deutlich höhere Mengen an Sauerstoff in die Lunge gelangen. Dies hat zur Folge, dass die Lunge und das gesamte Herz-Kreislauf-System auf Hochtouren laufen. Durch die verbesserte Durchblutung gelangen hohe Mengen an Nährstoffen in die Zellen, was einen direkten positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Organe nimmt. Gleichzeitig werden Verbrennungsvorgänge in Gang gesetzt, die zu einer Reduktion von Blutfett- und Blutzuckerwerten führen.

Personen, die viel lachen, tragen ein deutlich niedrigeres Herzinfarktrisiko in sich als ihre ernsthaften Mitmenschen, da die beschleunigte und rhythmische Atmung den Blutdruck senkt und die Ablagerung von Nahrungsfetten in den Gefäßen verhindert. Wissenschaftler fanden heraus, dass regelmäßiges Lachen sogar den Verlauf eines Diabetes mellitus und einer beginnenden Demenzerkrankung positiv beeinflussen kann.

Einen besonderen Stellenwert in der Wirkung des Lachens auf den menschlichen Körper nimmt sein Einfluss auf das Immunsystem ein. US-amerikanische Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen dem physiologischen Vorgang des Lachens und der Aktivierung von T-Lymphozyten. Diese Immunzellen sind in der Lage, Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen, geschädigtes oder entartetes Gewebe zu erkennen und dessen Abbau herbeizuführen. Gleichzeitig stimuliert Lachen die Produktion des Proteins Gamma-Interferon, das die Vermehrung von Krebszellen verhindert. Regelmäßig zu lachen kann neben einer ausgewogenen Ernährung daher wesentlich dazu beitragen, die eigene Infektanfälligkeit und das individuelle Risiko für Tumorerkrankungen zu reduzieren.

Lachen und die psychische Gesundheit

Durch das Lachen werden im Gehirn Vorgänge in Gang gesetzt, die die Produktion und Ausschüttung von Kortison und Adrenalin bremsen. Diese Hormone werden gebildet, wenn sich der Körper in einer akuten oder chronischen Stresssituation befindet. Menschen, die unter starker Stressbelastung stehen, sind einem hohen Risiko ausgesetzt, neben psychosomatischen Beschwerden auch Depressionen oder ein Burn-out-Syndrom zu entwickeln. Regelmäßiges herzhaftes Lachen wirkt sich äußerst positiv auf den Hormonhaushalt aus.

Während Lachen die Produktion der schädlichen Stresshormone bremst, hat es eine erhöhte Ausschüttung von Endorphinen zur Folge. Insbesondere die durch diese physiologischen Prozesse bedingte Produktion des Glückshormons Serotonin führt dazu, dass sich ein häufig lachender Mensch besser fühlt und allgemein fröhlicher und ausgeglichener ist. Lachen ist eines der wirksamsten Ventile, um chronischen Stress gezielt abzubauen. Dadurch entfaltet es auch auf psychischer Ebene eine heilende Wirkung. Es wirkt depressiven Verstimmungen entgegen und reduziert in hohem Maße die negativen Auswirkungen der Stresshormone auf die Organe.

Lauthals lachen für mehr Glück und Zufriedenheit im Alltag

Neben den vielfältigen positiven Einflüssen auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden muss auch die Auswirkung des Lachens auf das soziale Empfinden eines Menschen Erwähnung finden. Fröhliches und ehrliches Lachen ist ein hocheffektives soziales Schmiermittel, das im Privatleben und im Berufsalltag unzählige Türen öffnet. Wer viel lacht, wird von seiner Umwelt als freundlich und liebenswert wahrgenommen. Missstimmungen in der Familie, mit Freunden oder Kollegen können mit einem entschuldigenden und unbeschwerten Lachen oft innerhalb kürzester Zeit aus der Welt geschafft werden.

Gemeinsames Lachen unterstützt in unzähligen Alltagssituationen aktiv dabei, Unsicherheiten zu überwinden und neue Freundschaften zu knüpfen. Auch auf dieser Ebene wirkt sich Lachen daher äußerst positiv auf die psychische und körperliche Gesundheit aus. Menschen, die in intakten Beziehungen leben und eine freundliche Kommunikation mit ihren Mitmenschen pflegen, leben länger und empfinden oft bis ins hohe Alter eine ausgeprägte Lebensfreude.

Da ist es nicht verwunderlich, dass heute verschiedene Kurse angeboten werden, die die Lachmuskeln gezielt trainieren, um die körperliche Gesundheit positiv zu beeinflussen. Lachseminare, Lachclubs oder Lachyoga können Menschen, die dieses wichtige Kommunikationsmittel etwas verlernt haben, wieder unbeschwerter und lockerer machen. Auch die Lektüre humorvoller Literatur sowie regelmäßige Unterhaltung mit Komödien steigern die tägliche Lachbilanz und tragen dazu bei, Stress und negative Gefühle abzubauen und ganz nebenbei den gesamten Körper in äußerst gesunde Bewegung zu versetzen.

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