Unter dem Begriff „Hautpilzinfektion“ sind mehrere Formen von teilweise weitverbreiteten und von Mensch zu Mensch oder von Tier auf Mensch übertragbaren Hauterkrankungen zusammengefasst, die von unterschiedlichen Pilzerregern wie Dermaphyten, Schimmelpilzen oder Hefepilzen ausgelöst werden. Während manche Arten leicht zu behandeln sind, erweisen sich andere Formen von Hautmykosen als äußerst hartnäckig und nur schwer therapierbar.
Hautpilzinfektionen können auf Füßen, Nägeln, Händen, in Achseln und Hautfalten, aber auch im Intimbereich und auf behaarten Stellen auftreten. Abhängig davon, welche Hautregion befallen ist und um welche Art von Pilzerreger es sich handelt, sind die Symptome vielfältig und können von leichtem Jucken bis hin zur Zerstörung von Haut- und Hornhautgewebe reichen und in schweren Fällen mit anderen Beschwerden wie Fieber oder schweren Entzündungsreaktionen einhergehen. Bei ersten Anzeichen für einen Hautpilz sollte immer ehestens ein Dermatologe konsultiert werden, um die Erkrankung im Anfangsstadium zu behandeln, denn Hautpilze können sich am Körper ausbreiten und unter bestimmten Voraussetzungen auch andere Hautareale befallen.
Formen von Hautmykosen
Viele Menschen machen im Laufe ihres Lebens mit dem Fußpilz oder Tinea pedis Bekanntschaft, der sich als weitgehend harmlose und leicht behandelbare, aber äußerst hartnäckige Erinnerung an einen Besuch im Schwimmbad oder in der Sauna erweist. Diese häufigste Art der Hautpilzinfektion wird durch verschiedene Arten von Dermaphyten ausgelöst und zählt zu den am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen in den westlichen Industrienationen. Der Fußpilz betrifft etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene. Diese Form der Hautmykose tritt am häufigsten in den Zehenzwischenräumen auf, kann aber auch die Fersen und Fußsohlen befallen. Bleibt ein Fußpilz über einen längeren Zeitraum unbehandelt, kann er sich bei günstigen Bedingungen auch auf den Fußnägeln ausbreiten.
Während der Fußpilz mit speziellen Salben und Cremes gut in den Griff zu bekommen ist, erweist sich der Nagelpilz als sehr hartnäckige Erkrankung, die langfristig das Gewebe der befallenen Nägel völlig zerstören kann.
Hautpilze fühlen sich an warmen, schlecht durchlüfteten Körperregionen am wohlsten, weshalb sie vorrangig Füße, Schleimhäute, Hautfalten und den Intimbereich besiedeln. Während Babys häufig von der sogenannten Windeldermatose und damit einhergehenden nässenden Rötungen befallen sind, machen viele Frauen im Laufe ihres Lebens irgendwann mit dem Vaginalpilz Bekanntschaft. Wesentlich seltener sind Hände, freie Hautflächen und behaarte Körperregionen von Hautmykosen wie dem Leistenpilz oder dem Kopfpilz betroffen.
Ursachen von Hautpilzinfektionen
Entgegen der Annahme, diese Arten von Hauterkrankungen wären Folge mangelnder Körperhygiene, kann sich jeder Mensch infizieren, der mit den Sporen in Kontakt kommt. Damit sich der Pilzerreger ansiedeln kann, benötigt er eine Eintrittspforte in der Haut. Diese ist oft eine winzige, kaum merkbare Verletzung wie beispielsweise ein kleiner Kratzer oder Insektenstich. Die Pilzsporen können sowohl durch winzige Hautschüppchen als auch über gemeinsam benutzte Wäsche wie etwa Handtücher oder Kleidung, Haarbürsten oder Rasiergeräte übertragen werden. Bei selteneren Arten wie etwa der Bartflechte oder dem Kopfpilz erfolgt die Infektion meist nach direktem Kontakt mit Nutz- oder Haustieren, in deren Fell sich der Pilz eingenistet hat.
Bestimmte Grundvoraussetzungen müssen jedoch immer erfüllt sein, damit sich ein Pilzerreger im Körper seines Wirtes ausbreiten und die Erkrankung auslösen kann. Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, sind besonders häufig von Hautmykosen unterschiedlicher Art betroffen. Das Auftreten der Symptome von Hautpilz wird auch durch schlechte Durchblutung der betroffenen Körperstellen begünstigt. Daher leiden sowohl starke Raucher als auch ältere Menschen und Diabetiker oft unter Hautmykosen.
Hautpilzerreger benötigen ein feucht-warmes Klima, um sich auszubreiten und eine Infektion zu bedingen. Daher finden sie in Hallenbädern, Saunen, öffentlichen Duschanlagen und Umkleidekabinen perfekte Lebensbedingungen. Menschen, die sich in solchen Räumlichkeiten oft aufhalten, wie etwa Sportler und Schüler, sind daher einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, an einer Hautmykose zu erkranken.
Bei Fuß- und Nagelpilz zählen auch erbliche Faktoren zu den Ursachen, denn in Familien werden Häufungen beobachtet. Auch Übergewichtige haben häufig mit Hautpilzinfektionen zu kämpfen, da sich in ihren Hautfalten Körperschweiß sammelt, der den Erregern ideale Wachstumsbedingungen bietet. Auch übermäßige Stressbelastung spielt als Ursache von Hautmykosen eine entscheidende Rolle, denn er schwächt das Immunsystem und macht den Körper dadurch anfälliger für Pilzinfektionen.
Anzeichen und Symptome
Je nach Art des Erregers und Lokalisation kommt es zum Auftreten unterschiedlicher Anzeichen, die auf Hautpilz hindeuten. Jucken und Brennen sind meist die ersten typischen Symptome eines Hautpilzes an den Füßen, in der Leistengegend und im Intimbereich. Fußpilz macht sich durch schuppige Hautflächen, Bläschenbildung, Hautrötungen und die typische Mazeration in den Zehenzwischenräumen bemerkbar. An den betroffenen Stellen sieht die Haut weißlich aufgeweicht aus und löst sich in Fetzen ab.
Im weiteren Verlauf einer unbehandelten Fußpilzinfektion können sich auch offene und schmerzende Stellen bilden. Wenn diese Symptome von Hautpilz an Fußsohlen, seitlichen Fußrändern oder Fersen auftreten, sprechen Dermatologen von der sogenannten Mokassin-Mykose. Eine Pilzinfektion an Zehen- und Fingernägeln geht mit der typischen Gelb- oder Graufärbung des Hornhautgewebes einher. Im weiteren Verlauf wird die Nagelplatte allmählich zerstört, da sie sich vom Nagelbett ablöst und in kleine Krümel zerfällt. Darüber hinaus ist die Haut um den befallenen Nagel meist gerötet. Als Folge des verdickten und zerstörten Nagelgewebes können schmerzhafte Eiterungen und Verwachsungen entstehen, die zu weiteren Entzündungsreaktionen führen.
Wesentlich seltener sind Hautmykosen an den Händen, die meist in Zusammenhang mit Nagelpilz auftreten. Sie äußern sich durch gelbliche und schuppende Flecken an den Handflächen, die meist entlang der Handlinien verlaufen.
Im weiblichen Intimbereich werden bröckeliger Ausfluss und Jucken als die typischen ersten Anzeichen für Hautpilz gewertet. Schwellung und Rötung der äußeren Schamlippen sind ebenso häufige Symptome des Hautpilzes im Intimbereich (Genitalpilz) wie ein weißlich-gelblicher Belag, der sich durch Hygienemaßnahmen nicht entfernen lässt.
Weitaus seltener sind Hautmykosen, die durch den direkten Kontakt mit Tieren verursacht werden. Durch eine Infektion mit dem sogenannten Microsporum canis oder der Tinea barbis treten unspezifische Symptome von Hautpilz wie erhabene, kreisrunde bis flächige rote Flecken und Pusteln an verschiedenen Körperstellen auf, die oft zunächst mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden. Ist die Kopfhaut befallen, sind die Anzeichen für Hautpilz vielfältig und können von unauffälliger Schuppenbildung bis zu großflächigem Haarausfall und entzündungsbedingten Eiterherden reichen.
Die Bartflechte oder Tinea barbis betrifft ausschließlich Männer und kann bei ausbleibender Behandlung neben schweren Hautausschlägen und Abszessbildung auch zu starken Beschwerden wie hohem Fieber und einer Schwellung der Lymphknoten führen.
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