Traditionelle Chinesische Medizin: was ist das eigentlich?

Grundlagen und Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin oder TCM beschreibt ein Behandlungssystem, das im Laufe von über 2500 Jahren entstanden ist und seinen Ursprung im alten China hat. Sie wird zu den ganzheitlichen Behandlungsansätzen gezählt. Im Gegensatz zur westlichen Schulmedizin, die auf somatischen und mikroskopischen Untersuchungsmethoden aufbaut, steht bei der TCM das menschliche Gleichgewicht von Yin und Yang als Ursprung der Lebensenergie im Zentrum. Kommt es zwischen diesen beiden polaren Kräften zu einer Dysbalance, hat dies nach der Philosophie der Traditionellen Chinesischen Medizin die Entstehung einer Krankheit zur Folge.

Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin

In der TCM basiert Qi, die Lebensenergie des Menschen auf einem Zusammenwirken von gegensätzlichen Kräften wie warm und kalt oder aktiv und passiv, die als Yin und Yang bezeichnet werden. Qi fließt entlang unzähliger Bahnen oder Meridianen, die die einzelnen Körperbereiche und Bahnen miteinander verbinden. Sind Yin und Yang in Harmonie, kann Qi im gesamten Körper ungehindert zirkulieren und die Organe und Körperteile mit Lebensenergie versorgen. Dies bedeutet, der Mensch ist auf physischer und psychischer Ebene ausgeglichen und gesund.

Methoden und Behandlungsansätze

Im Mittelpunkt der Traditionellen Chinesischen Medizin stehen die Aktivierung und Lenkung der Lebensenergie Qi. Dazu finden in dieser medizinischen Lehre verschiedene Methoden ihre Anwendung, die den Patienten auf ganzheitliche Weise behandeln. Als die wichtigste Methode der TCM gilt die Akupunktur, die mit dem gezielten Einstechen dünner Nadeln in festgelegte Punkte der Haut einhergeht. Über den ganzen Körper verteilt gibt es über 360 solcher Punkte, über die die Zirkulation von Qi maßgeblich beeinflusst und gelenkt werden kann. Das Einstechen der Nadeln erfolgt weitgehend schmerzfrei, gelegentlich machen sich elektrische Impulse oder ein Ziehen bemerkbar.

Neben der traditionellen Akupunktur führen viele Mediziner und Heilpraktiker abhängig von individuellen Bedürfnissen und dem Schmerzempfinden ihrer Patienten heute auch andere Methoden durch, um die Meridiane zu aktivieren. Hierzu zählen die Laser-Akupunktur, die Elektro-Akupunktur und die Moxibustion, im Zuge derer die Akupunkturpunkte mit Stangen aus gedrehten Beifußblättern erwärmt werden. Auch die Traditionelle Chinesische Massage, auch Tuina-Therapie genannt, beschreibt eine wichtige Säule der TCM, um innere Dysharmonien auszugleichen. Für Kinder stellt die Tuina-Therapie eine sanfte und vollkommen schmerzfreie Alternative zur Akupunktur dar.

Eine wichtige Säule der TCM ist auch die Verabreichung verschiedener Arzneimittel, die überwiegend pflanzlichen, seltener auch tierischen oder mineralischen Ursprungs sind. Diese Präparate können in Form von Tabletten, Granulaten, Tee oder Wasser-Alkohol-Auszug eingenommen werden und entfalten ihre heilenden Eigenschaften durch Beeinflussung der Körpertemperatur und der Leitbahnen von Qi. Heute kommen zunehmend auch in der westlichen Welt gebräuchliche Kräuter und Heilpflanzen in der TCM zum Einsatz. Diese moderne Säule der TCM ist unter dem Begriff Phyto West bekannt.

Begleitend zur Arzneimitteltherapie ist auch die Diätetik von besonderer Bedeutung, denn gemäß der traditionellen Philosophie geht Qi auch durch den Magen. Daher wird der TCM-Arzt die individuellen Ernährungsgewohnheiten des Patienten berücksichtigen und die regelmäßig konsumierten Lebensmittel gemäß ihres energetischen Potenzials und ihres Geschmacks klassifizieren. Abhängig von der Konstitution des Patienten und dem Schweregrad der Erkrankung werden entweder einzelne Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen, andere integriert oder die gesamte Ernährung auf sanfte Weise umgestellt.

Anwendungsgebiete der TCM

Die Traditionelle Chinesische Medizin schließt alle körperlichen und seelischen Beschwerden mit ein und kann grundsätzlich bei allen chronischen und systemischen Erkrankungen als begleitende Maßnahme eine Besserung erzielen. Besonders bei Schlafstörungen, Schmerzzuständen, Unfruchtbarkeit und Allergien kommt die TCM erfolgreich zum Einsatz.

Menschen, die in unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen tätig sind, können eine Ausbildung in der Traditionellen Chinesischen Medizin oder in Teilbereichen dieser Lehre absolvieren und sind danach berechtigt, Patienten gemäß ihrer erworbenen Fähigkeiten zu behandeln. Neben Ärzten und Heilpraktikern können sich beispielsweise auch Hebammen ausbilden lassen und bei Schwangeren und Gebärenden Akupunkturbehandlungen durchführen.

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